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Lernumgebungen für Rechenschwache bis Hochbegabte

Ein groß angelegtes Schweizer Schulprojekt und der Titel eines äußerst lesenswerten Buches

Lernumgebungen für Rechenschwache bis HochbegabteSeit 2001 läuft in drei Schweizer Schulgemeinden das Projekt „Lernumgebungen für Rechenschwache bis Hochbegabte“ – ein Projekt, das unseres Erachtens auch hierzulande Beachtung (und möglichst zahlreiche Nachahmer!) finden sollte.

Die beste Werbung für das, was da unter Leitung von Elmar Hengartner, Rene Koch, Ueli Hirt und Beat Wälti von der Fachhochschule Pädagogik Aargau veranstaltet wird, liefern die Kinder, die bei diesem Projekt mitwirken – und deren mathematisches Lernen im 2006 erschienenen Band „Lernumgebungen für Rechenschwache bis Hochbegabte – Natürliche Differenzierung im Mathematikunterricht“ (Klett und Balmer Verlag Zug) dokumentiert ist.

Wer genauer prüfen will, ob sich die Anschaffung des Buches lohnt, sollte sich auf die Homepage des Projektes begeben: www.mathe-projekt.ch  Man findet dort neben Informationen über Projektziele und –verlauf auch einen großen Download-Sektor mit zahlreichen Beispielen für „Lernumgebungen“, d.h.: mit konkreten Vorschlägen für die Gestaltung eines Mathematik-Unterrichts, in dem Kinder auf unterschiedlichstem Niveau aktiv-entdeckend lernen können.

Denn darum geht es in diesem Schweizer Projekt: Lösungen zu finden für ein Grundproblem jeden Mathematik-Unterrichts, dass es nämlich in so gut wie jeder Volksschulklasse einerseits mathematisch „Hochbegabte“ oder zumindest „höher Begabte“ gibt, andererseits Kinder, die (zumindest durch Schule und herkömmlichen Unterricht) „rechenschwach“ zu werden drohen (oder es bereits geworden sind) – und zwischen diesen beiden Extremen des Leistungsspektrums Kinder, die in ihren aktuellen mathematischen Fähigkeiten und Interessen (was eng miteinander zusammenhängt) alles andere als einheitlich sind.

Wir fürchten, dass dieses Problem in Österreich – zum Schaden auch und gerade der „Rechenschwachen“! – derzeit noch kaum Beachtung findet. Damit ist nicht gemeint, dass den unterrichtenden KollegInnen diese gravierenden Unterschiede nicht bewusst wären. Gemeint ist vielmehr, dass hiesige Schulbücher wie auch der Stand der österreichischen LehrerInnenaus- und Fortbildung ihnen kaum Unterstützung dabei gewähren, mit diesen Unterschieden adäquat umzugehen, und adäquat kann nur heißen: im Interesse der Kinder.

Umso willkommener scheint uns die Unterstützung aus der Schweiz. Daher dieser kleine Beitrag mit der Aufforderung: Besuchen Sie www.mathe-projekt.ch, studieren Sie die im Download-Bereich vorgestellten Lernumgebungen – und prüfen Sie, ob Sie nicht das eine oder andere davon im eigenen Unterricht ausprobieren wollen.

In jedem Fall: Äußern Sie sich dazu – in Gesprächen mit KollegInnen, und in Mails an uns institut.wien@rechenschwaeche.at oder (via Homepage) an das Schweizer Team!

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