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Typische Schwierigkeiten im 4. Schuljahr

In den ersten Schulmonaten sollte besonders geachtet werden auf alles, was für die ersten drei Schuljahre beschrieben wurde!

Darüber hinaus sollte zu Beginn des vierten Schuljahres auf Folgendes geachtet werden:

Sicherheit im Umgang mit dreistelligen Zahlen?

Eine wesentliche Grundlage für das Bewältigen der vierten Schulstufe ist Einsicht in unser Stellenwertsystem. Defizite in diesem Bereich fallen oft erst im Laufe des dritten / zu Beginn des vierten Schuljahres auf, weil manche Kinder sich im zweistelligen Bereich der zweiten Schulstufe noch recht gut mit (in diesem Bereich noch überschaubaren) „Regeln“ und „Tricks“ zu helfen wissen; bei der Erweiterung des Zahlenraums wird das zunehmend schwieriger.

Freilich lassen sich viele Aufgaben mit dreistelligen Zahlen (etwa die im Laufe der dritten Schulstufe erarbeiteten schriftlichen Rechenverfahren) auch ohne tieferes Verständnis des Stellenwertsystems erfüllen; mit gezielten Fragestellungen lässt sich aber unschwer ermitteln, ob ein Kind Grundlegendes verstanden hat oder nicht:

Nichtzählendes Rechnen?

Die schriftlichen Rechenverfahren sind Stoff des dritten Schuljahres, und die meisten Kinder können zu Beginn des vierten Schuljahres (zumindest nach einer „Auffrischung“ in den ersten Schulwochen) schriftlich rechnen (zumindest addieren und subtrahieren).

Hinter dieser vordergründigen „Rechenfertigkeit“ verbergen sich aber bei nicht wenigen Kindern massive Defizite noch im Bereich der Grundaufgaben im Zahlenraum bis 20: Kinder können ja durchaus eine schriftliche Addition auch im mehrstelligen Bereich ausführen, indem sie Stelle für Stelle zählend rechnen, also auch dann, wenn sie z.B. nach drei Schuljahren immer noch bei 3 + 4 oder 6 + 7 (ob mit oder ohne Fingerhilfe) die Zahlwortreihe einzeln hochgehen müssen.

Für das weitere Fortkommen der Kinder wäre es aber von größter Wichtigkeit, solche Defizite nicht weiter zu übersehen, sondern gezielte Fördermaßnahmen einzuleiten.

Um zählendes Rechnen zu erkennen, ist nichts weiter erforderlich (das aber schon!) als die genaue Beobachtung der Kinder beim Lösen von Rechenaufgaben; selbst wenn die Finger nicht zum Einsatz kommen, ist das zählende Vorgehen in der Regel äußerlich bemerkbar (starrer Blick, konzentriertes Mitnicken …).

Grundlagen für das Lösen von Sachaufgaben?

Sachaufgaben (leider oft nur in der Form von „Textaufgaben“) sind ein wesentlicher Stoffbereich des vierten Schuljahres.

Welche Chancen ein Kind hat, diesen Bereich (und damit die im vierten Schuljahr anstehenden Schularbeiten) erfolgreich zu bewältigen, hängt entscheidend davon ab, ob es über ein gefestigtes Operationsverständnis der vier Grundrechenarten verfügt. Wie Sie das überprüfen können, wurde bereits für die zweite Schulstufe (Plus und Minus) bzw. für die dritte Schulstufe (Multiplizieren und Dividieren) beschrieben.

Zusätzlich sollte ein Kind zu Beginn des vierten Schuljahres in diesem Bereich folgende Kompetenzen erworben haben:

Schlussbemerkung

Obenstehende Auflistung ist bewusst alles andere als vollständig. Ziel war es, eine (hoffentlich noch) übersichtliche Zusammenstellung der allerwichtigsten Bereiche zu geben, die in den ersten zwei, drei Monaten eines Schuljahres jeweils überprüft werden sollten.

Eine solche Überprüfung kann wesentliche Hinweise liefern; in weiterer Folge sollte dann aber eine umfassende förderdiagnostische Abklärung erfolgen.

Erst eine solche Abklärung, die alle relevanten Bereiche erfasst, bietet dann eine ausreichende Grundlage für die Planung und Durchführung gezielter Fördermaßnahmen. Weitere Hinweise zur Förderdiagnostik finden Sie unter förderdiagnostische Gespräche.