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Mathematikunterricht

Viele Wege führen über den Zehner

Einige Anregungen zur Behandlung von Aufgaben mit Zehnerübergang im ersten Schuljahr

Michael Gaidoschik, 2012

Abb ZÜ 2Additionen und Subtraktionen mit Zehnerübergang (z.B. 7+8, 15-7)  werden in Österreich üblicher Weise im zweiten Halbjahr des ersten Schuljahres erarbeitet. In vielen heimischen Schulbüchern wird als Rechenstrategie für solche Aufgaben das sogenannte „Teilschrittverfahren“ mit „Zehnerstopp“ alternativlos vorgeschrieben („Rechne so!“).

Für die Lösung beispielsweise der Aufgabe 7 + 8 wird also in vielen Büchern als einziger Lösungsweg der folgende vorgegeben:
1. Schritt:   7 + 3 = 10  (dabei mitgedacht: 8 = 3 + 5)
2. Schritt: 10 + 5 = 15

Andere, mathematisch gleichfalls richtige Strategien zur Lösung dieser und ähnlicher Aufgaben kommen in den meisten derzeit verwendeten Schulbüchern entweder gar nicht vor oder werden erst zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt nachgereicht. Von dieser Art, Aufgaben mit Zehnerüber- und –unterschreitung im Unterricht zu behandeln, wird im folgenden Beitrag ganz entschieden abgeraten.

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Zahlen, Muster und Strukturen

DO01_3-12-200940_Umschlag.inddDas wegweisende Forschungs- und Entwicklungs-Projekt „mathe 2000“ feiert heuer sein 25-Jahr-Jubiläeum. Rechtzeitig zum Fest-Symposion am 22. September 2012 an der TU Dortmund ist der Sammelband „Zahlen, Muster, und Strukturen. Spielräume für aktives Lernen und Üben“ erschienen, den wir hiermit allen, die an einem zeitgemäßen Mathematikunterricht Interesse haben, wärmstens empfehlen.

Das Buch kann zum Preis von ca. 18 € direkt über den Klett-Verlag und natürlich über den (Versand-)Buchhandel bestellt werden.

Nähere Informationen zu „mathe 2000“ erhalten Sie auf der Homepage des Projekts.

Interview mit Michael Gaidoschik

„Auf eine große Pause mit Michael Gaidoschik“

Dr. Michael Gaidoschik

Das Entwicklungprojekt PIK AS der TU Dortmund führt ein Interview mit Michael Gaidoschik, dem Gründer des Recheninstituts zur Förderung des mathematischen Denkens in Wien.

Das Interview (und weitere Interviews zum Themenkreis „Mathematikunterricht in der Grundschule“) können Sie hier nachlesen:

Interview

Weitere Interviews in der Reihe „Auf eine große Pause mit…“

Startseite PIK AS

KIRA und PIK AS: Eine Empfehlung

kira_titelKIRA (Kinder rechnen anders) und PIK AS (Prozess- und inhaltsbezogene Kompetenzen – Anregungen zur fachbezogenen Schulentwicklung) sind zwei Projekte an der TU Dortmund (Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts), die sich die Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts zum Ziel gesetzt haben. Auf den Webseiten der beiden Projekte finden Lehrkräfte eine Fülle von Anregungen für einen Mathematikunterricht, der ALLEN Kindern zugute kommt: den „rechenschwachen“ ebenso wie den „rechenstarken“.

Unsere Empfehlung: Schauen Sie sich das an!

Homepage KIRA

Homepage PIK AS

 

Bildungsstandards & Co

Qualitätsabsenkung durch „Qualitätssicherung“

Ein Beitrag von Erich Ch. Wittmann

Die Bildungsstandards M4, an denen künftig der Mathematikunterricht in Österreichs Volksschulen gemessen werden soll, enthalten richtige, wichtige Ziele – Ziele des Mathematikunterrichts in der Grundschule, die von der aktuellen Mathematik-Fachdidaktik seit vielen Jahren formuliert und begründet werden. Aber wie erreicht man, dass diese Ziele auch tatsächlich von möglichst vielen Kindern erreicht werden?

Erich Ch. Wittmann, einer der führenden deutschsprachigen Fachdidaktiker für Grundschul-Mathematik, hat dazu einen klaren Standpunkt: Flächendeckende standardisierte Tests, mit denen künftig auch in Österreich überprüft werden soll, ob und in wie weit die „Bildungsstandards“ erreicht werden, sind, so Wittmann, gerade nicht förderlich für die Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung im Mathematikunterricht. Wittmann begründet dies mit Argumenten, die uns, obgleich er auf die Situation in Deutschland Bezug nimmt, auch für Österreich bedenkenswert erscheinen – und die wir deshalb hier auch österreichischen Interessierten zur Kenntnis bringen wollen.

Qualitätsabsenkung durch „Qualitätssicherung“